Zentrum für interkulturelle Bildung & Begegnung Gießen

Im Kurs wird gemeinsam ein Kindertheaterstück entwickelt. Der Kursleiter Juanba Ybañez greift dabei auf eine japanisch geprägte Erzählweise und Theaterform zurück. Das Bühnenbild erinnert zunächst an ein Puppentheater. In einem kleinen aufrechten Kasten mit Türen, wird dem kleinen und großen Publikum mit selbstgezeichneten Bildern eine Geschichte auf der Bühne erzählt. Kamishibai bedeutet übersetzt Papiertheater und ist aus den japanischen Wörtern Kamishi (Theater) und Bai (Papier) zusammengesetzt.
Diese Form des Geschichtenerzählens ist eine weit zurückliegenden Kunstform, die ihren Ursprung in buddhistischen Klöstern hat. Anfänglich noch als ein Mittel zur Übermittlung von Lehren verwendet wurde und mit Beginn des 20 Jahrhunderts nochmal aufgegriffen und neu interpretiert. Es war damals ein Süßigkeitenverkäufer der dieses Erzählformat neu prägte und damit auch ein stückweit ein Format des „öffentlichen Theaters“ entstand. Die Vorstellungen fanden immer im Freien statt und waren immer kostenlos. Als Geschichtenerzähler wurde das Kamishibai immer auf einem Fahrrad durch die Städte und Dörfer transportiert. Die gesamte Struktur des Kamishibai wurde vom Fahrrad selbst getragen.