Zentrum für interkulturelle Bildung & Begegnung Gießen

Ausstellung:
Friederike Alt und Olaf Beck

Wir drucken – die Natur druckt zurück Materialdrucke – Spuren und Begegnungen Vernissage – 02.11.25 Olaf Beck & Friederike Alt Wenn Holz, Blätter oder Fundstücke ihren Abdruck hinterlassen, entstehen Bilder, die sich zwischen Zufall und Präzision bewegen. Schmied, Bildhauer und Druckkünstler Olaf Beck begibt sich seit Jahren in diese spannungsvolle Zone – mit einem Blick, der das Alltägliche verwandelt und in neuem Licht erscheinen lässt. Seine Drucke zeigen Strukturen, die uns vertraut sind, und dennoch wirken sie wie eine Entdeckung. Unterstützt wird er von Friederike Alt, die sich augenzwinkernd als „Olafs Exekutive“ bezeichnet – oder auch als Mitspielerin in einem demokratisch angestimmten drucktechnischen Vorgang. Mit großer Freude und Offenheit bringt sie ihre Perspektive in das gemeinsame Arbeiten ein. Zusammen lassen sie Drucke entstehen, in denen Natur und Material gleichberechtigte Partner sind. Es geht nicht um glatte Oberflächen, sondern um Spuren – um das, was Dinge erzählen, wenn man ihnen zuhört. Die Ausstellung im Zentrum für interkulturelle Bildung und Begegnung lädt ein, diesen Dialog zu sehen – zwischen Generationen, zwischen Mensch und Natur, zwischen Zufall und Gestaltung. Wer genau hinsieht, entdeckt in jedem Blatt ein kleines Universum, das so nur in diesem Moment entstehen konnte. Zu den Künstler:innen: Friederike Alt, Jahrgang 1995, stammt aus Heidelberg und studiert Erziehungswissenschaften in Gießen. In der Zusammenarbeit mit Olaf Beck übernimmt sie eine besondere Rolle: Sie ist Übersetzerin zwischen Idee und Material, Begleiterin des künstlerischen Prozesses und Mitspielerin in einem Dialog, der zwischen Druckstock und Papier entsteht. Ihr Blick von außen bringt Leichtigkeit und Überraschung in die Arbeit – manchmal als helfende Hand, manchmal als fragendes Gegenüber. So wird sie zur wichtigen Mitgestalterin einer Kunst, die immer auch von Begegnung lebt. Olaf Beck wurde 1964 in Mühlhausen (Thüringen) geboren. Ab 1981 absolvierte er eine Kunstschmiedelehre bei H. Reiche in Gotha. 1988 begann er ein Studium der Bildhauerei in der Metallerklasse Fiebig an der Hochschule für bildende Kunst Kassel. Seit 1994 arbeitet Beck freischaffend und ist vor allem durch seine Skulpturen im öffentlichen Raum bekannt geworden. Heute lebt und arbeitet er in Lollar.

Konzert:
Mäkkelä

Seit Jahren konsequent an jeder Erwartungshaltung vorbei, ist der Finne Mäkkelä, mit seinen poetisch dunklen Songs – nicht ganz zu unrecht immer wieder als „Folk Noir“ gelabelt – sicherlich einer der derzeit spannendsten Künstler der europäischen Songwriter-Szene. Schmerzhaft schönes Songmaterial, das die Folk-Tradition des Storytelling ins 21. Jahrhundert rettet, gepaart mit einer, so, selten zu sehenden Bühnenpräsenz und Intensität, haben den Performer zu einem der herausragenden Live-Acts des Genres gemacht. Oder wie es die Nürnberger Nachrichten in einer Rezension des aktuellen Albums „Dog & Typewriter“ (9pm Rec/Broken Silence) beschreibt: Messerscharfe Songpoesie, so rau wie der Asphalt der Straße.
Mäkkelä’s konsequent am Mainstream Vorbeischrammen, brachte ihm zwar über die Jahre einen Kulturpreis der Stadt Nürnberg, eine Nominierung für den Deutschen Folk Award und eine loyale Anhängerschaft ein, für die breite Masse ist das aber nach wie vor einfach zu sperrig. Besserung eher nicht in Sicht. Emotionale Shows irgendwo zwischen Strummer, Cohen und Waits.